04.11.2024 | Bei Koenig & Bauer haben die Beschäftigten schon am 29. Oktober mit einer nächtlichen Aktion und einem zweistündigen Warnstreik vor dem Tor gezeigt, dass sie zur Forderung der IG Metall stehen. Heute um 12.00 Uhr starteten sie gemeinsam mit Kolleg/innen von TK Aufzüge und LTB Leitungsbau in Radebeul, in einen mehrstündigen Warnstreik.
Auch die Kolleginnen und Kollegen von AUMA Drives, beteiligten sich am Warnstreik. AUMA Drives hat einen Anerkennungs-Tarifvertrag orientiert sich an der Entgeltentwicklung der Fläche. Gemeinsam zogen die Metallerinnen und Metaller mit einem Demonstrationszug durch Radebeul. Nach dem Start bei Koenig & Bauer ging es nach Coswig. Die Kolleginnen und Kollegen bei LTB Leitungsbau, TK Aufzüge und AUMA wurden auf dem Weg abgeholt. Unterwegs gab es eine gemeinsame Kundgebung.
Am Dienstag, 5. November, findet die inzwischen dritte Tarifverhandlung zwischen IG Metall und dem sächsischen Arbeitgeberverband VSME am Nachmittag in Radebeul statt. Mit dabei ist eine Verhandlungskommission, in der betriebliche Mitglieder aus der Geschäftsstelle vertreten sind.
"Mit der heutigen zweiten Warnstreikaktion haben wir den Lösungsdruck im Kessel deutlich erhöht!", sagte Daniel Pfeifer, Betriebsratsvorsitzender bei Koenig & Bauer in Radebeul. „Die Beschäftigten von Koenig & Bauer in Radebeul setzen damit vor der dritten Verhandlungsrunde ein klares Signal in Richtung VSME! Wir erwarten ein deutlich verbessertes Angebot der Arbeitgeber."
Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa betonte bei dem gemeinsamen Warnstreik: „Gesamtmetall dramatisiert und schlägt Fehlalarm. Der Arbeitgeberverband behauptet ohne rot zu werden öffentlich, dass in der Metall- und Elektroindustrie in den nächsten fünf Jahren 300.000 Stellen abgebaut werden sollen. Die IG Metall hat nachgehakt und gefragt, woher diese Zahl kommt. Und ob ihr es glaubt oder nicht: Die Zahl hat sich Gesamtmetall einfach ausgedacht. Vor wenigen Monaten noch hat Gesamtmetall in der Presse über einen Stellenabbau von 50.000 Stellen in der Metall- und Elektroindustrie orakelt. Und jetzt? Jetzt wird eine Zahl zum drohenden Stellenabbau aus dem Hemdsärmel geschüttelt und mit gefühlten Zahlen Zukunftsängste geschürt. Für die Zukunft unserer Industriearbeit brauchen wir aber keine Schwarzmaler, sondern Macher und Gestalter. Ich sage: Schluss mit den reflexhaften Rufen nach Stellenabbau, Verlagerungen und Standortschließungen!“
Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Entgelt und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten erreichen. Der Arbeitgeber schlagen eine Entgelterhöhung um 1,7 Prozent zum 1. Juli 2025 und um 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen 27 Monate betragen.