Stahl & Metall- und Elektroindustrie

Komm – wir holen uns die Zeit zurück!

15.01.2019 | Eine Tarifrunde kommt selten allein. Metaller/innen aus der Stahl- sowie aus der Metall- und Elektroindustrie kämpfen gerade für mehr freie Zeit. Deshalb fand am 14.01.2019 die Mobilisierungskonferenz zum Thema Arbeitszeit in Meißen statt.

Foto: IG Metall

Die Arbeitszeit und deren Flexibilisierung ist ein heiß umkämpftes Pflaster und – gleich in welcher Branche – zeigen sich bei diesem Thema deutliche Konfliktlinien.

In den Betrieben ist bei den Kolleg/innen ordentlich Druck auf dem Kessel. Doch wie können diese ihren Standpunkt der Arbeitgeberseite mit Nachdruck vermitteln. Um diese Frage miteinander zu diskutieren, haben die IG Metall-Geschäftsstellen Dresden und Riesa mit Vertrauensleuten zahlreicher Betriebe eine Mobilisierungskonferenz durchgeführt.

Aktuell ist die Arbeitszeit das brandheiße Thema der anstehenden Tarifrunde der Fläche „Stahl Ost“. Zwar arbeiten die Kolleg/innen seit 2010 in der 35-Stunden-Woche, jedoch ist auch hier der Wunsch nach weiterer Arbeitsverkürzung sehr stark. Deshalb fordern die Kolleg/innen in dieser Tarifrunde eine zusätzliche Urlaubsvergütung in Höhe von 1.800 Euro mit der Wahloption, diese in freie Tage umwandeln zu können.

Auch die Kolleg/innen, der flächentarifgebundenen Betriebe der Metall- und Elektroindustrie in Ostdeutschland haben noch eine offene Rechnung: Zurzeit haben sie aufgrund der 38-Stunden-Woche in Summe einen Monat im Jahr länger zu arbeiten, als ihre Kolleg/innen im Westen.

Die Zusage, dass die Tarifparteien eine belastbare Vereinbarung zur „Angleichung der Arbeitsbedingungen Ost an West“ erzielen, ist bisher nicht erfüllt worden. Indes knirscht es gewaltig im Getriebe des Arbeitgeberlagers. Der Dachverband der Metallarbeitgeber und große westdeutsche Verbände halten an ihren Vorstellungen an Ostdeutschland als Dumpingregion für die Arbeitsbedingungen fest. Die IG Metall Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Sachsen hat als Reaktion nun zu einer betrieblichen Aktionswoche in der Zeit vom 14. - 22. Januar aufgerufen.

An der Konferenz teilgenommen haben Kolleg/innen aus den Betrieben Elbe Flugzeugwerke, Koenig & Bauer, Volkswagen Sachsen, Schmiedewerke Gröditz, Mannesmann-Röhrenwerk und Feralpi-Stahl.

Als Impulsgeber war Wolfgang Nafroth, ein bekannter PR- und Kommunikationsberater geladen. Er stellte den Teilnehmenden Methoden der aktivierenden Öffentlichkeitsarbeit anhand von Praxisbeispielen vor. Hier wurde deutlich: Die Möglichkeiten sind vielfältig und auch umsetzbar. Mit vielen Ideen und konkreten Umsetzungsplänen sind die Kolleg/innen nach Hause gefahren. Wir dürfen gespannt sein.

Von: sk

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