…und zwar in Richtung Angleichung an vergleichbare Entgelttabellen der anderen Tarifgebiete. Sachsen hat bislang die niedrigste Entgelttabelle, welche nun ab Mai 2022 anhand zwei Steigerungen um gesamt 5,5 Prozent (statt 4,9 Prozent der meisten anderen Tarifgebiete) überproportional erhöht wird.

Die Möbelwerker*innen hatten entschieden: Nicht „Weil Corona ist, können wir nichts machen“, sondern „Trotz Corona machen wir was!“. Zuerst gab es eine stimmungsvolle Betriebsversammlung mit T-Shirt-Aktion, dann einen „Pausen-Sport“ der geschlossenen Frühschicht in Form eines Protestspaziergangs. Dieser verlief mit viel Getöse unter den Fenstern der Werkleitung quer über den Hof vorbei an den mit IGM-Static-Stickern beklebten Hallenwänden. Kollegen aus der Spätschicht hielten zusätzlich vor der Werkschranke ein Transparent und die Forderung nach Angleichung hoch!

Die Botschaft ist dann auch angekommen. Hätte Ihr Arbeitgeber in der 3. Tarifverhandlung am 30.11.2021 nicht eingelenkt und ein diskussionswürdiges Angebot unterbreitet, wäre von Seiten der Möbelwerker*innen die nächste Eskalationsstufe gezündet worden. Parallel zur 8-stündigen Tarifverhandlung fingen die Warnstreikplanungen bereits an, warm zu laufen. Der Zeitpunkt war besprochen und erste Ideen zur Umsetzung entwickelt.

Vor der Tarifrunde ist nach der Tarifrunde: Mit diesem neuen Selbstbewusstsein werden die Möbelwerker*innen auf die nächsten Tarifrunden hinarbeiten, damit die Angleichung bald in Gänze umgesetzt ist.