Warnstreiks bei drei Betrieben in Radebeul

Beschäftigte sind sich einig und kampfbereit: Wir fordern acht Prozent mehr!

01.11.2022 | Rund 350 Kolleginnen und Kollegen von Koenig & Bauer, TK Elevator und LTB-Leitungsbau in Radebeul haben mit einem gemeinsamen, schichtübergreifenden Warnstreik vor dem Werktor von Koenig & Bauer zwischen 13 und 15 Uhr eindrucksvoll für ihre Forderung in der diesjährigen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie demonstriert: Sie fordern acht Prozent mehr Lohn.

An den Warnstreiks in Radebeul beteiligten sich rund 350 Kolleginnen und Kollegen aus drei Betrieben. - Fotos: IGM

Die Stimmung in Radebeul war kämpferisch. „Die Kolleginnen und Kollegen sind über das dürftige Angebot der Arbeitgeber – eine Einmalzahlung von 3000 Euro für 30 Monate – sehr empört. Das ist eine Provokation“, sagt Steven Kempe, Politischer Sekretär bei der IG Metall Riesa. „Nach mehr als vier Jahren ohne tabellenwirksame Entgelterhöhung ist die Zeit längst überfällig, dass die Löhne ordentlich angehoben werden. Wenn die Preise durch die hohe Inflation dauerhaft steigen, müssen auch die Monatslöhne dauerhaft und deutlich steigen.“

Die Kolleginnen und Kollegen sind sich einig und kampfbereit: Wenn die Arbeitgeberseite nicht zeitnah ein verhandlungsfähiges Angebot mit einem deutlichen Lohnplus vorlegt, sind sie zu weiteren Warnstreiks und Arbeitskampfmaßnahmen bereit. Steven Kempe stellte klar: „Wir werden mit unserem Druck nicht nachlassen, bis die Arbeitgeber sich endlich richtig bewegen und unseren Forderungen entscheidend entgegenkommen.“

Erstmals beim Warnstreik aktiv mitgemacht haben die Beschäftigten von der LTB-Leitungsbau GmbH. Wie geplant legten die Kolleginnen und Kollegen an zwei Bürostandorten und auf drei Baustellen die Arbeit nieder. Sie schalteten sich während des Warnstreiks digital zu und richteten ihren Kolleginnen und Kollegen vor Ort in Radebeul auf diesem Wege solidarische Grüße aus.

Zum Hintergrund: Die IG Metall fordert in der diesjährigen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um acht Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten bisher lediglich eine Einmalzahlung von 3000 Euro bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Der einmalige Betrag müsste also bis weit hinein ins Jahr 2025 reichen. Eine Erhöhung der Monatslöhne stellen die Arbeitgeber nur vage in Aussicht, nennen keine Prozente und nicht einmal ein Datum. Zudem wollen sie Sonderzahlungen je nach Kassenlage in einzelnen Betrieben kürzen können.

 

Von: vw

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