30.10.2024 | Rund 400 Beschäftigte im Elbe Flugzeugwerk zogen am Mittag ab 12.00 Uhr in den Warnstreik. Mit einem Demozug ging es rund um das Werk bis zum Inno-Turm. Mit einer Kundgebung machten die Metallerinnen und Metaller klar, dass sie fest hinter ihrer Forderung stehen.
Am zweiten Warnstreiktag in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie sagte Stefan Ehly in seiner Rede: „Auch wenn die Arbeitgeber jammern und wehklagen: 2023 ist die Umsatzrendite in der Metall- und Elektroindustrie weitergewachsen. Die börsennotierten Unternehmen haben im Schnitt eine Nettoumsatzrendite von 6,1 Prozent erwirtschaftet. Gesamtmetall hat für die gesamte Branche Metall- und Elektroindustrie eine durchschnittliche Umsatzrendite von 2,4 Prozent veröffentlicht. Trotz abkühlender Konjunktur und den Transformationsthemen machen einige Branchen wie die Medizintechnik und Luftfahrt weiter satte Gewinne. Aber während einige Unternehmen weiter Gewinne einfahren und damit Aktionäre oder Unternehmenseigner erfreuen, sind Eure Geldbeutel schmäler geworden.“
Marc Hoffmann, Vertrauenskörperleiter bei Elbe Flugzeugwerke, sagte auf der Kundgebung: „Unsere Kolleginnen und Kollegen im Betrieb haben mehr als 7 Prozent gefordert. Die 7 Prozent sind schon ein Kompromiss in Richtung wirtschaftlicher Lage. Die Leute im Flugzeugbau müssen unter höherem Arbeitsdruck immer gleichbleibende Qualität abliefern, denn ein Flugzeug kann nicht auf dem Seitenstreifen fahren, wenn es eine Panne hat, fällt es vom Himmel. Alle Beschäftigten haben sich eine tarifliche Erhöhung verdient und wollen diese in ihrem Geldbeutel spüren. Ganz ehrlich, die Kollegen in den unteren Entgeltgruppen bräuchten sogar mehr als 7 Prozent. Nicht nur Brot und Eier werden teurer, mittlerweile werden ja auch schon die 7 Prozent wieder von der Inflation aufgefressen. Dafür ist das Angebot der Arbeitgeber auch für unsere Kollegen ein Witz. Sie fordern ganz klar die 7 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Dafür stehen wir heute im Warnstreik vor dem Tor!“
In der Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie fordert die IG Metall sieben Prozent mehr Entgelt und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten erreichen. Der Arbeitgeber schlagen eine Entgelterhöhung um 1,7 Prozent zum 1. Juli 2025 und um 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026 vor. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen 27 Monate betragen.