05.11.2024 | Am 5. November fand am Morgen ein erster Warnstreik bei Zeiss IMT in Dresden statt. Um 12.30 Uhr starten die Kolleginnen und Kollegen bei Purem in Wilsdruff. Am Nachmittag geht es in der Tarifrunde Metall und Elektro in Radebeul in die dritte Verhandlungsrunde.
Immer noch sind die Arbeitsbedingungen bei Zeiss IMT in Dresden schlechter als an anderen Standorten, berichtete Bryan Beck, aktiver Metaller bei der Warnstreik-Kundgebung. „Es gibt leider immer noch ein Ost-West-Gefälle bei Zeiss, sowohl bei der Arbeitszeit als auch beim Lohn. Es wäre an der Zeit, dass die Standorte bundesweit gleichbehandelt werden. Wir fordern auch für uns 7 Prozent und 170 Euro mehr für die Auszubildenden!“
Eine Grußbotschaft sendete Marten Koppenhagen, Vertrauenskörperleiter bei Zeiss in Jena: „Liebe Kolleginnen und Kollegen, viele Grüße von den Zeissianerinnen und Zeissianern aus Jena! Diese Tarifrunde ist für uns eine besondere. Die letzten Jahre ging es in der Optoelektronischen Industrie steil aufwärts. Zeiss schrieb ein Rekordjahr nach dem anderen, weil wir alle als Expertinnen und Experten herausragende Arbeit geleistet haben. Gleichzeitig haben wir es als IG Metall noch nicht geschafft, die Inflationsverluste in unseren Portemonnaies auszugleichen. Jetzt versuchen uns die Unternehmervertreter mit einer Nullrunde abzuspeisen. Aber wir halten dagegen! Umso mehr beflügelt es uns zu wissen, dass wir zusammenstehen, dass Zeissianerinnen und Zeissianer an Elbe und Saale und an den anderen Standorten für dieselben berechtigten Forderungen einstehen! Unsere Arbeit ist es wert. Uns allen viel Kraft für eine schwere Tarifrunde!“
Ab 12.30 Uhr trafen sich die Kolleginnen und Kollegen bei Purem in Wilsdruff zum Warnstreik vor dem Tor. „Sieben Prozent sind in meinen Augen zu wenig. Es hätte viel mehr sein müssen. Für die 7 Prozent gehe ich auf die Straße und streike dafür, weil die Leute mehr Lohn verdient haben“, sagte Mike Schubert, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Purem am Rande des Warnstreiks.
Sebastian Welz, Betriebsratsvorsitzender bei Purem, betonte: „Wir stehen hier draußen, aus Solidarität und weil 7 Prozent gerade ausreichend sind, um unsere Lebensstandards zu halten und nicht in die Armut abzudriften.“