29.10.2024 | Um 0.01 Uhr sind Kolleginnen und Kollegen bei Koenig & Bauer in Radebeul mit einer starken Aktion nach Ende der Friedenspflicht in die Warnstreiks gestartet. Ab 12.00 Uhr folgte ein zweistündiger Warnstreik vor dem Werkstor.
Mit Warnstreiks erhöhen die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie seit heute den Druck auf die Arbeitgeber. In Radebeul haben Kolleginnen und Kollegen bei Koenig & Bauer eine Minute nach dem Ende der Friedenspflicht die Warnstreikphase gestartet. Um 12.00 Uhr folgte dann ein zweistündiger Warnstreik vor dem Werkstor.
„Was die Arbeitgeber groß angekündigt und in der zweiten Verhandlungsrunde vorgelegt haben, ist eine einzige Enttäuschung: 1,7 % ab Juli 2025, 1,9 % ab Juli 2026 bei einer Laufzeit von insgesamt 27 langen Monaten. Und das alles soll auch noch an eine automatische dauerhafte Differenzierung gekoppelt sein. Um es auf den Punkt zu bringen: Das ist zu spät, zu lang und zu wenig, liebe Kolleginnen und Kollegen!“, sagte Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa. „Wenn ich mir dieses Angebot anschaue, dann gleicht es nicht mal die zu erwartende Inflation der nächsten Jahre aus. Das reicht nicht! Und neun Monate auf die erste Tariferhöhung warten? Das geht nicht! Ein guter Tarifabschluss ist ein dringend notwendiges Standortbekenntnis an die Beschäftigten und ein Signal an die jungen Fachkräfte von morgen. Aber für die unteren Einkommensgruppen gibt es überhaupt keinen Vorschlag. Das geht so gar nicht!“
„Wir haben mit den 7 Prozent und 170 Euro für die Auszubildenden eine klare Forderung gestellt. Hinter der Forderung stehen die Kolleginnen und Kollegen im Betrieb. Das Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde ist inakzeptabel“, so Sören Heß, stellvertretender Vertrauenskörperleiter bei Koenig & Bauer in Radebeul. „Die angebotenen Prozente der Arbeitgeber gleichen noch nicht einmal die Inflation aus. Wir werden für unsere Forderung kämpfen.“
Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Entgelt und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten erreichen. Der Arbeitgeber schlagen eine Entgelterhöhung um 1,7 Prozent zum 1. Juli 2025 und um 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen 27 Monate betragen.
Berichterstattung:
Handelsblatt.com, 29. Oktober 2024
Freie Presse, 29. Oktober 2024
Sächsische Zeitung, 29. Oktober 2024
sueddeutsche.de, 29. Oktober 2024
stern.de, 29. Oktober 2024