Metall- und Elektroindustrie

Thyssenkrupp Belegschaften machen Druck auf Konzernleitung

07.02.2020 | Verhandlungen über die Zukunft von thyssenkrupp Elevator gehen in die entscheidende Phase. Betriebsräte und IG Metall fordern Sicherheiten für die Beschäftigten.

Bilder: IG Metall

Am 5. und 6. Februar 2020 fand in Essen die Betriebsräte-Vollkonferenz von thyssenkrupp Elevator (tkE) statt. Im Vorfeld haben die Betriebsräte und die IG Metall die Beschäftigten bundesweit - auch in der thyssenkrupp Aufzüge GmbH / Service NL Dresden - über den aktuellen Stand der Verhandlungen für eine Fair-/Best-Owner-Vereinbarung informiert. Sollte die Aufzugs- und Fahrtreppensparte nicht an die Börse gebracht, sondern an einen Investor verkauft werden, so muss dieser zuvor einen Tarifvertrag mit der IG Metall abschließen.

Am 4. Dezember 2019 hatten rund 2.500 Beschäftigte der bundesweit knapp 5.000 Beschäftigten in Essen für Standort- und Beschäftigungssicherung bei tkE demonstriert. Auch Kolleg*inen aus Dresden, Chemnitz und Erfurt sind mit einem Bus zur Kundgebung gefahren, um der Verhandlungskommission den Rücken zu stärken.

Im Anschluss konnte die IG Metall in Tarifverhandlungen wichtige Eckpunkte zur Zukunftsfähigkeit von tkE erreichen.

So wurde u.a. geklärt, dass

  • die jeweils aktuellen Tarifverträge der M+E-Industrie bzw. bestehende Haustarifverträge weiterhin Anwendung finden
  • bei der Altersversorgung die bisherigen Regelungen weiter gelten
  • Investitionen weiterhin mindestens auf dem Niveau der letzten Jahre getätigt werden. Das gilt auch für den Bereich Forschung und Entwicklung.
  • Ausbildung mindestens auf dem jetzigen Stand fortgeführt wird
  • Regelungen vereinbart werden, um den demographischen und technischen Wandel insbesondere durch Qualifizierung der Beschäftigten zu bewältigen
  • die zuständigen Betriebsräte rechtzeitig bei Prozessveränderungen, insbesondere auch durch Digitalisierung, eingebunden werden.

Manuela Bergmann, betriebsbetreuende Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Dresden, erklärt: "Die offenen Punkte zur Standort- und Beschäftigungssicherung, zur Absicherung von Betriebsvereinbarungen, zum Sitz der Gesellschaft und zur Mitbestimmung im Aufsichtsrat werden jetzt in Verhandlungen mit den Investoren auf den Tisch kommen. Wir wollen einen Tarifvertrag mit Sicherheiten für Standorte und Beschäftigte. Dafür werden wir kämpfen. Dass die Belegschaft dazu in der Lage ist, hat sie am 4. Dezember gezeigt. Sollten sich keine positiven Entwicklungen abzeichnen, wird sie ein weiteres Mal in Essen für den nötigen Nachdruck sorgen.“

Von: sk

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