04.11.2020 | Der erste Warnstreik ist nie einfach, unter den aktuellen Gegebenheiten erst recht nicht. Dass es trotzdem geht, haben die Kollegen der Walzengießerei in Coswig gezeigt.
Dass es immer noch Unternehmen in dieser Größe gibt, die ihre Beschäftigten nicht nach Tarifvertrag bezahlen, war selbst den Polizeibeamtinnen am 03. November zum Warnstreik der Walzengießerei suspekt. Aber dies ist leider die Realität in der Walzengießerei in Coswig. Dass sich dies in der Zukunft ändern soll, haben am Dienstag die IG Metallerinnen und Metaller an der Grenzstraße in Coswig gezeigt.
„Wir akzeptieren nicht, dass unsere Geschäftsführer darüber entscheiden, ob unsere Arbeits- und Einkommensbedingungen zukünftig per Tarifvertrag geregelt werden oder nicht. Es ist unsere Forderung und diese werden wir durchsetzen“ schallte es aus den Reihen der rund 160 Warnstreikenden. Dabei erhielten sie Rückendeckung von Ottmar Giemsa, Betriebsratsvorsitzender des Kabelwerkes Meißen, der von einer ähnlichen Situation in seinem Betrieb berichtet. Auch von einem Hauptkunden der Walzengießerei in Coswig gab es solidarische Grüße an die Warnstreikenden. Daniel Pfeifer, Betriebsratsvorsitzender und Vertrauenskörperleiter von Koenig & Bauer in Radebeul, wandte sich per Brief an die Kolleginnen und Kollegen und sprach ihnen den Rückenhalt der Vertrauensleute von Koenig & Bauer bei zukünftigen Aktionen aus.
Nach knapp zwei Stunden wurde der Warnstreik für beendet erklärt. Nun liegt es an der Arbeitgeberseite, die Forderungen ihrer Beschäftigten endlich ernst zu nehmen und die Tarifverhandlungen mit dem Ziel eines Abschlusses zu führen.