TRANSFORMATION GESTALTEN

Darum Brückenstrompreis – Bezirksleiter Schulze besucht Mannesmannröhren-Werk in Zeithain

13.09.2023 | Hier zeigt sich, warum ein Brückenstrompreis so wichtig für gute Industriearbeit in Deutschland ist: Bei einem Besuch des Mannesmannröhren-Werks im sächsischen Zeithain tauschte sich IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze mit Betriebsrat und Belegschaft über die aktuelle Lage und die Perspektiven der 350 Beschäftigten aus. „In Zeithain stellen die Kolleginnen und Kollegen in einem hochmodernen Stahlwerk innovative Produkte her“, erklärte Schulze. „Für eine gute Zukunft ist das Werk und sind die Beschäftigten auf eine vorübergehende Entlastung bei den Stromkosten angewiesen, bis wir vor Ort genügend erneuerbare Energien zu wettbewerbsfähigen Preisen haben.“

Für gute Arbeit in Zeithain auch in der Zukunft: (von links) Stefan Ehly, Dirk Schulze, Betriebsratsvorsitzender Ralf Herrmann, Britta Schlechte, Patrick Wohlfeld, Dennie Pannier. (Bild: IGM)

Schulze kündigte an, dass die IG Metall mit einer Aktionswoche für einen Brückenstrompreis Ende September den Druck auf die Politik noch einmal erhöhen werde. Bislang hat sich die Bundesregierung noch nicht zur Einführung der vorübergehenden Entlastung für stromintensive Betriebe durchringen können. Zwar treten führende Kräfte der Koalition von Wirtschaftsminister Habeck bis zur SPD-Bundestagsfraktion dafür ein. Widerstand kommt jedoch noch aus dem Bundeskanzleramt und dem Bundesfinanzministerium.

„Hohe Stromkosten gefährden in Deutschland Industriearbeitsplätze und die Transformation zu einer klimaneutralen Produktion“, so Schulze. „Deswegen muss die Politik energieintensiven Branchen eine konkurrenzfähige Stromversorgung ermöglichen. Das hat mir der Besuch hier in Zeithain noch einmal eindrucksvoll bestätigt“, sagte der Leiter des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Das ist aber nur der erste Schritt einer erfolgreichen Transformation. So rasch wie möglich brauchen die Werke einen Brückenstrompreis, mit dem sie in Europa standhalten können.“ Schulze forderte zudem mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wasserstoff-Infrastruktur ein. Das Mannesmannröhren-Werk im sächsischen Zeithain wäre technisch bereits in der Lage, Wasserstoff zu nutzen. Doch es fehlt an der Zulieferung.

Auch Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter IG Metall Dresden und Riesa, forderte Bundes- und Landesregierung zum raschen Handeln auf. „Für sichere Arbeitsplätze in der Stahlproduktion muss Industriestrom klimafreundlich und bezahlbar sein“, betonte Ehly. „Mit der Elektroofen-Produktion haben die Stahlbetriebe der Region die CO2-Emissionen bereits deutlich reduziert. Für weitere Fortschritte auf dem Weg zu Klimaneutralität brauchen sie den zeitnahen und immensen Ausbau der erneuerbaren Energien. Bis dies gelungen ist, muss die Politik für wettbewerbsfähige Stromkosten sorgen.“

Thema bei dem Werksbesuch in Zeithain war auch die Stahl-Tarifrunde. Gerade hat die Tarifkommission für Ostdeutschland ihre Forderungsempfehlung beschlossen: 8,5 Prozent mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auf dieser Grundlage wird der IG Metall-Vorstand am 18. September die Forderung für die Tarifrunde Stahl beschließen. „Die Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen von den Mannesmannröhren-Werken haben bestätigt, mit welcher Entschlossenheit die Beschäftigten für ihre Forderung eintreten. Ich bin sicher, dass wir eine kraftvolle Tarifrunde hinlegen werden“, so Schulze.

Von Zeithain ging es für den IG Metall-Bezirksleiter an diesem Mittwoch weiter nach Meißen zur Sitzung des Ortsvorstands und zur Delegiertenversammlung der IG Metall Riesa. Am Donnerstag nimmt Schulze auch an den beiden entsprechenden Terminen der IG Metall Dresden teil.

Von: rh

Unsere Social Media Kanäle