27.05.2020 | Die Spitzen der Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung haben am 26. Mai Maßnahmen vereinbart, um die Auswirkungen der Corona-Krise auf die duale Ausbildung abzufedern. Die IG Metall begrüßt, dass sich die Allianz-Partner dazu verständigen konnten, in der aktuellen Krise einen Schutzschirm für Ausbildung aufzuspannen.
Die Vertreter der Bundesregierung, der Bundesagentur für Arbeit, der Länder, der Wirtschaftsverbände BDA, BFB, DIHK und ZDH und der Gewerkschaften haben eine gemeinsame Erklärung der Allianz für Aus- und Weiterbildung angesichts der Corona-Krise verabschiedet.
Die Partner wollen dafür sorgen, dass Auszubildende trotz der schwierigen Situation ihre Ausbildung fortsetzen und ihre Prüfung ablegen können. Zudem verfolgen sie gemeinsam das Ziel, auch in den kommenden Ausbildungsjahren genügend Ausbildungsplätze anbieten zu können.
„Gemeinsames Ziel muss es sein, einen Corona-Jahrgang junger Menschen ohne Berufsabschluss zu verhindern“, kommentierte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, zur gemeinsamen Erklärung. „Insbesondere die Unternehmen müssen jetzt Verantwortung übernehmen und der Vereinbarung in der Allianz auch Taten folgen lassen. Dazu gehört auch, auf die in einigen Betrieben bereits angekündigte pandemiebedingte Reduzierung von Ausbildungsstellen zu verzichten. Dies wäre ein fatales Signal und würde dem Geist der gemeinsamen Erklärung diametral widersprechen. Der Virus-Krise darf keine Ausbildungs-Krise folgen.“
Konkret verständigten sich die Partner der Allianz u.a. darauf, dass Unternehmen, die Auszubildende aus Insolvenzbetrieben übernehmen, zeitlich befristet eine Übernahmeprämie erhalten können. Zudem sollen Betriebe zur Stabilisierung des Ausbildungsjahres 2020/ 21 die Vorteile der Verbundausbildung und der Auftragsausbildung stärker nutzen können. Außerdem wollen die Allianzpartner Jugendliche und Betriebe – auch mit mehr digitalen Formaten - im kommenden Ausbildungsjahr noch gezielter beraten und vermitteln.
Die Allianzpartner werden die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Pandemie weiter verfolgen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Stabilisierung des Ausbildungsmarktes ergreifen.
„Die ersten Schritte zur Sicherung der Zukunft vieler junger Menschen auch in der Krise wurden durch die Vereinbarung dieser Maßnahmen gemacht“, sagt Sagt Astrid Gorsky, Bezirksjugendsekretärin. „. Nun muss eine konsequente Umsetzung folgen. Wir fordern die Arbeitgeber auf, diese Maßnahmen zu nutzen, um weiter in vollem Maß auszubilden. Jetzt geht es darum, Lösungen zu finden, um in Zeiten von Kurzarbeit, die Ausbildung zu gewährleisten und auch Auszubildenden aus Insolvenzbetrieben einen Abschluss zu ermöglichen.“
Den Text der gemeinsamen Erklärung finden sie hier (link zu www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/A/allianz-fuer-aus-und-weiterbildung-2019-2021-gemeinsame-erklaerung.pdf. Weiterführende Informationen über die Allianz für Aus- und Weiterbildung und ihre Partner gibt es unter www.bmwi.de.