Pressemitteilung

Dringender Appell der IG Metall Dresden und Riesa: Unterstützung auch für die Beschäftigten!

18.03.2020 | Die IG Metall Geschäftsstellen Dresden und Riesa fordern Arbeitgeber und Politik dazu auf, schnelle und verbindliche Regelungen zur Entlastung der Beschäftigten in der aktuellen Corona-Krise zu finden. „Wir haben in den letzten Tagen zahllose Anfragen von Beschäftigten und Betriebsräten wegen fehlender Regelungen für die Beschäftigten in der Corona-Krise gehabt“, so Willi Eisele, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa. „Insbesondere die fehlenden Regelungen zur anfallenden Betreuungsarbeit durch geschlossene Schulen und Kitas bereiten vielen Beschäftigten enorme Probleme.“

Die IG Metall Geschäftsstellen Dresden und Riesa begrüßen ausdrücklich die neu geschaffenen Regelungen zur Kurzarbeit – insbesondere den Einbezug von Leiharbeit – sowie die Hilfsmaßnahmen zur finanziellen Unterstützung der Wirtschaft. Sie fordern aber weiterhin, schnellstmöglich einfach anzuwendende Regelungen für die sächsischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu schaffen sowie auch hier die finanzielle Absicherung bei unvermeidbaren Arbeitsausfällen sicherzustellen.

„Die Betriebe gehen mit den fehlenden Betreuungsmöglichkeiten ihrer Mitarbeiter sehr unterschiedlich um“, so Stefan Ehly, Zweiter Bevollmächtigter der Geschäftsstellen. „Manche Arbeitgeber zeigen Verständnis und bieten vernünftige Freistellungsregelungen oder Arbeit von zu Hause an. Aber die Welt besteht nicht nur aus Homeoffice – wir haben in Sachsen im Bundesvergleich sehr viele Produktionsmitarbeiter, die keine Ausweichmöglichkeiten haben. In den meisten Fällen wird den Beschäftigten dann die komplette Zeche überlassen und sie müssen entweder Urlaub nehmen oder aber unbezahlt nach Hause gehen, um sich beispielsweise um ihre Kinder zu kümmern. Es kann nicht angehen, dass der Wirtschaft innerhalb kürzester Zeit unbegrenzt Gelder zur Verfügung gestellt werden, unsere Kolleginnen und Kollegen mit dem Problem fehlender Freistellungsmöglichkeiten aber komplett alleine gelassen werden. Warme Worte an die Arbeitgeber, sich hier kulant zu verhalten, reichen schlichtweg nicht aus.“

Willi Eisele warnt zudem davor, die einbrechende Produktion den Beschäftigten aufzubürden: „IG Metall-Tarifverträge bieten zwar viele Instrumente, um wirtschaftliche Flauten oder Krisen für einen gewissen Zeitraum zu überbrücken. Von der Nutzung von Arbeitszeitkonten über die Umwandlung von Einmalzahlungen in freie Tage bis hin zur vorrübergehenden Absenkung der Arbeitszeit mit Entgeltausgleich ist Vieles möglich. Das unternehmerische Risiko nun komplett bei den Beschäftigten abzuladen, ist aber keine Option. Zudem gehen viele Betriebe nun in die Kurzarbeit, was einen deutlichen Entgeltverlust für die Beschäftigten bedeutet. Wir sind da sehr klar in unserer Empfehlung an die Betriebsräte: Keine Vereinbarungen zur Kurzarbeit ohne Aufstockung des Kurzarbeitergeldes durch die Arbeitgeber!“

Die IG Metall Geschäftsstellen Dresden und Riesa beraten ihre Mitglieder und Betriebsräte auch während der Krise in den gewohnten Zeiten. „Auch wenn unsere Geschäftsstellen mittlerweile geschlossen sind, werden alle Anfragen bearbeitet“, stellt Eisele klar. „Wir bitten unsere Mitglieder sowie die bei uns organisierten Betriebsräte, sich telefonisch oder via E-Mail an uns zu wenden. Für dringende Rechtsberatungen stehen wir auch weiterhin persönlich zur Verfügung. Zudem informieren wir tagesaktuell über unsere Homepage.“

Von: sk

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