15.05.2024 | Am 16. Mai legen rund 300 Beschäftigte von Feralpi Stahl von 4.00 bis 9.00 Uhr für fünf Stunden in ihrem zweiten Warnstreik die Arbeit nieder. Die Beschäftigten bei Feralpi Stahl verdienen nach wie vor weniger als die Kolleginnen und Kollegen in der Stahlindustrie Ost. Der Abstand der Entgelte ist in den letzten Jahren aufgrund erfolgreicher Tarifrunden zwar gesunken, aber immer noch spürbar.
Daher fordern die Beschäftigten bei Feralpi Stahl die Anhebung der Entgelte auf das Niveau der Eisen- und Stahlindustrie Ost und die Reduzierung der Wochen-Arbeitszeit. In der Eisen- und Stahlindustrie Ost gilt bereits seit 15 Jahren eine 35-Stundenwoche, während die Beschäftigten bei Feralpi Stahl immer noch 40 Stunden in der Woche arbeiten. Auch die Anzahl der Urlaubstage ist ein Thema.
Arbeitgeber und IG Metall hatten sich zunächst auf ein Verhandlungsergebnis verständigt, das auf Mitgliederversammlungen präsentiert und zur Abstimmung gestellt wurde. Aufgrund der nicht geschlossenen Entgelt-Lücke zum Flächentarifvertrag wurde dieses von den Mitgliedern abgelehnt.
„Die Kolleginnen und Kollegen bei Feralpi Stahl in Gröba stehen zu ihren Forderungen. Mit ihrem zweiten Warnstreik zeigen sie, dass es weiterhin ihr Ziel ist, die Entgelt-Lücke zum Flächen-Tarifvertrag endlich zu schließen. Wir wollen gemeinsam mit dem Arbeitgeber eine faire und ausgewogene Lösung finden“, so Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter IG Metall Dresden und Riesa.
In der letzten Tarifrunde Stahl Ost wurde eine prozentuale Lohnerhöhung ab 1. Januar 2025 von 5,5 Prozent erkämpft. Für die Kolleginnen und Kollegen bietet die Geschäftsführung von Feralpi Stahl lediglich 3,5 Prozent. Zudem erhalten die Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie Ost für 2024 eine Inflationsaus-gleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro, während die Kolleginnen und Kollegen von Feralpi Stahl 1.750 Euro angeboten bekommen sollen. Die Geschäftsführung von Feralpi Stahl legte lediglich in Bezug auf die Arbeitszeit einen kompromissfähigen Vorschlag vor, der eine Absenkung der Arbeitszeit bis zum 31. Dezember 2027 auf 38 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich vorsieht.
Die Beschäftigten befürchten, dass die Lohnunterschiede zu ihren Kolleginnen und Kollegen in der Stahlindustrie weiter zunehmen und Feralpi dadurch im Vergleich zu anderen tarifgebundenen Unternehmen im Flächentarif im Nachteil sein werde.
Mit mehreren Aktionen haben die Beschäftigten ihre Forderungen sichtbar gemacht. Beispielsweise trafen sich am 21. Februar rund 170 Beschäftigte zu einer zweistündigen Toraktion vor dem Werk und am 26. April 2024 zu einem ersten dreistündigen Warnstreik.
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Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa, 0160 533 0284