Metall- und Elektroindustrie

thyssenkrupp Aufzüge GmbH / Niederlassungen Dresden und Erfurt: Beschäftigte wollen Sicherheit

08.11.2019 | Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. So fanden am heutigen Freitag bundesweit für alle Beschäftigten von thyssenkrupp Elevator mehr als 20 Betriebsversammlungen statt - bislang einmalig in der Geschichte des Unternehmens.

Foto: IG Metall

Die Zukunft der Aufzugs- und Fahrtreppensparte von thyssenkrupp ist momentan völlig offen. Geplant ist, einen Teil der hochprofitablen Aufzugssparte an die Börse zu bringen, aber es wird auch öffentlich über einen Teilverkauf oder gar Komplettverkauf spekuliert. Im Gespräch sind sowohl Finanzinvestoren, als auch direkte Konkurrenten wie KONE oder Hitachi. Bei den Beschäftigten herrscht eine große Verunsicherung.

Auch im Betrieb Dresden der thyssenkrupp Aufzüge GmbH mit den zwei dazugehörigen Niederlassungen Dresden und Erfurt informierten der Betriebsrat und die IG Metall in sehr gut besuchten Versammlungen die 120 Beschäftigten über die aktuelle Situation und bezogen klare Positionen. „Es wird derzeit viel über den Wert unseres Geschäftes gesprochen, aber zu wenig mit uns über die Zukunft der Beschäftigten. Niemand weiß heute, wer bei Elevator das Sagen haben wird. Für unsere Kolleginnen und Kollegen ist aber vor allem wichtig, Sicherheit für unsere Standorte, Beschäftigung und Arbeitsbedingungen zu bekommen“, so Susanne Herberger, Vorsitzende der Betriebsräte-Arbeitsgemeinschaft von thyssenkrupp Elevator. „Deshalb fordern wir zusammen mit der IG Metall einen Tarifvertrag, der dies für alle möglichen Szenarien sicherstellt,“ so Herberger weiter.

Manuela Bergmann, betriebsbetreuende Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Dresden betonte, dass für die IG Metall eine Mehrheitsbeteiligung von thyssenkrupp an der zukünftigen thyssenkrupp Elevator AG die präferierte Variante ist und dass sich die IG Metall mit aller Macht gegen eine Zerschlagung von Elevator wehren wird. „5.000 Arbeitsplätze sind 5.000 starke Argumente dafür, von jedem Kaufinteressenten zu verlangen, dass dieser ein Zukunftskonzept vorlegt, welches die Arbeitsplätze und Standorte sichert. Ohne eine Fair-Owner-Vereinbarung mit klaren Zusagen für die Beschäftigten wird es von uns keine Zustimmung geben.“, so Manuela Bergmann. Im Moment ist die IG Metall in Essen mit der Arbeitgeberseite in Verhandlungen über einen Zukunftstarifvertrag. Insbesondere die Frage der Standort- und Beschäftigungssicherung ist aber strittig.

Betriebsrat und IG Metall Dresden kündigten an, dass in den nächsten Wochen weitere Aktionen notwendig werden könnten, um den Forderungen der Beschäftigten Nachdruck zu verleihen.

Von: sk

Unsere Social Media Kanäle