10.05.2023 | Die IG Metall kämpft gemeinsam mit der Belegschaft für eine Zukunft des Windkraft-Zulieferers Eickhoff in Sachsen. Um die angedrohte Schließung des Werkes zu verhindern, werde man zusammen mit den Beschäftigten ein tragfähiges Zukunftskonzept erarbeiten, kündigte Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa, an. „Windkraft hat Zukunft. Die Produktion von Windkraft-Getrieben hat Zukunft – auch in Sachsen und in Deutschland. Wir werden ein Aus für das Werk in Klipphausen nicht hinnehmen.“
Im sächsischen Klipphausen im Landkreis Meißen stellen rund 180 Beschäftigte in einem hochmodernen Werk Getriebe für Windkraft-Anlagen her. Obwohl der Markt stark wächst, will das Unternehmen die Produktion in Sachsen aufgeben und das Werk Ende des Jahres schließen. IG Metall, Betriebsrat und die Beschäftigten haben deshalb unter dem Motto „Wind of Change“ einen Innovationsprozess aufgelegt, mit dem das Unternehmen von einem Erhalt des Werkes überzeugt werden soll. Für die Sicherung des Werks und der Arbeitsplätze erstellen sie ein nachhaltiges Zukunftskonzept, um eine wichtige Schlüsselindustrie in Klipphausen zu erhalten. Fachliche Unterstützung kommt von einem österreichischen Think-Tank, dessen Hauptanliegen es ist, Industriekerne und Fachkräfte in Deutschland und Europa zu erhalten.
Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa: „Dass unter den Bedingungen eines massiven Ausbaus der erneuerbaren Energien die dafür notwendige Zuliefererindustrie abgewickelt wird, versteht wirklich niemand. Wer den Weg ins emissionsfreie Zeitalter gehen will, braucht die Menschen und die Industrie dafür – aber nicht irgendwo, sondern hier vor Ort, in Sachsen. Als Zulieferer und Getriebe-Spezialist sind Eickhoff und die betroffene Belegschaft ein wichtiger Bestandteil der sächsischen Kernindustrie. Um sie am Standort zu erhalten, brauchen wir jetzt dringend die Unterstützung der sächsischen Politik. Unser erklärtes Ziel ist es, der Abwicklung zentraler Bereiche der sächsischen Wirtschaft nicht tatenlos zuzusehen, sondern zukunftssichernde Möglichkeiten aufzuzeigen. Wir sind deshalb bereits in Gesprächen mit der Geschäftsführung und erwarten eine rasche Entscheidung, den eingeschlagenen Innovationsprozess mit allen Kräften zu unterstützen.“
Jörg Koziol, Betriebsratsvorsitzender der Eickhoff Wind Power GmbH: „Wir, die Belegschaft, arbeiten jetzt an einer alternativen Lösung. Wir sind überzeugt, unser Standort bleibt erhalten: mit allem, was wir bieten – moderner Betrieb mit modernen Anlagen und vor allem hervorragend ausgebildeten und motivierten Beschäftigten.“