Siebter Warnstreik bei Auma Drives in Coswig

Tarifstreit in Coswig: IG Metall Riesa kündigt härtere Gangart an

12.12.2022 | Mit einem gemeinsamen Demonstrationszug vom Werk in der Grenzstraße zum Rathaus in Coswig haben die Beschäftigten bei Auma Drives heute den Druck auf ihren Arbeitgeber weiter erhöht.

Bei einer öffentlichkeitwirksamen Kundgebung vor dem Coswiger Rathaus um 14.00 Uhr sandte die Belegschaft geschlossen zum wiederholten Mal ihre unmissverständliche Botschaft in Richtung Geschäftsführung: Setzen sie sich endlich mit der IG Metall an den Verhandlungstisch!

Solidarische Unterstützung erhielten die Warnstreikenden von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen von Teigwaren Riesa und vom Mannesmann-Röhren Werk Zeithain, die ebenfalls vor Ort waren. Der Warnstreik dauerte insgesamt zwei Stunden, von 13.00 bis 15.00 Uhr.

Die Geschäftsführung von Auma Drives weigert sich bisher kategorisch, mit der IG Metall über einen Tarifvertrag zu verhandeln. Diese Gesprächsverweigerung der Geschäftsführung ist weder für die Beschäftigten noch die IG Metall nachvollziehbar.

„Tarifverhandlungen können ausschließlich die Tarifvertragsparteien führen, das sind die Gewerkschaft und der Arbeitgeber. So steht es im Gesetz“, erläuterte Stefan Ehly, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa. „Der Betriebsrat ist nicht befugt, über tarifvertragliche Inhalte mit dem Arbeitgeber zu verhandeln. Diese Tatsache sollte der Arbeitgeber endlich akzeptieren.“

Mit seiner hartnäckigen Blockadehaltung gegenüber der IG Metall verhindere der Arbeitgeber eine mögliche Einigung, so Stefan Ehly. Und weiter: „Der Arbeitgeber lässt leider nicht davon ab, mit Druck und nicht haltbaren Versprechungen einen demokratischen und gesetzlich vorgesehenen Einigungsweg mit der Gewerkschaft zu verhindern. Dieses Verhalten ist verstörend und trifft bei der Belegschaft auf großen Unmut.“

Die Belegschaft bei Auma Drives in Coswig hat in den vergangenen vier Wochen bereits sechs Mal ihre Arbeit niedergelegt, um ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag Nachdruck zu verleihen. Nahezu sämtliche Beschäftigten haben sich an diesen Warnstreiks beteiligt.

Mittlerweile hat die Belegschaft in einem offenen Brief an ihre Geschäftsführer sowie örtliche und Landespolitiker nochmals öffentlich um einen gütlichen Einigungsweg durch die schnelle Aufnahme von Tarifverhandlungen geworben. Sollte auch dieses Mittel keinen Erfolg haben, wird die IG Metall zu Beginn des kommenden Jahres einen unbefristeten Erzwingungsstreik vorbereiten.

Von: vw

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